Nadja Habibi

Prostitution versus Sexarbeit

Feministische Debatten und Implikationen für die Soziale Arbeit

Dieses Buch gibt einen Überblick über die beiden konträrsten Standpunkte in den feministischen Debatten um Prostitution.
Wie bewerten Akteur:innen in den feministischen Debatten den Zusammenhang von Prostitution und Frauenunterdrückung?
Welche Implikationen haben die politischen Positionierungen für die Praxis Sozialer Arbeit?
Die Autorin bezieht begründet Stellung zu den zuvor skizzierten Positionen und spricht sich für eine Betrachtung von Prostitution im Kontext von bürgerlich-kapitalistischen Eigentumsverhältnissen aus.

Leseprobe „Prostitution versus Sexarbeit


Alexandra Kauffmann

Wirkungsmacht unter dem intersektionalen Ansatz

Was bedeuten subjektive Unterdrückungserfahrungen im Ansatz der Intersektionalität für die Funktion sozialer Arbeit?

Menschen werden in unserer Gesellschaft ausgegrenzt und unterdrückt. Strukturelle Bedingungen re_produzieren Mechanismen, die diese Prozesse verfestigen. Die Ausgebeuteten wissen, was damit gemeint ist, zwar Teil einer Gesellschaft zu sein, aber in ihr einen unbemerkbaren Platz einzunehmen und Unterdrückung zu erfahren. Ihre Erfahrungsperspektiven stellen den Ausgangspunkt dieser Studie dar. Ihre Überlegungen verbinden, transportieren und erklären die Theorie des Intersektionalen Konzepts. Soziale Arbeit als institutionelle Hilfe versucht, eine Anpassungleistung der Individuen an die gesellschaftlichen Verhältnisse hervorzubringen. Doch Autorin Alexandra Kauffmann geht nun den Fragen nach: Wie schaffen wir es, Befreiung nicht nur individuell, sondern strukturell – auch in der Sozialen Arbeit – umzusetzen? Und welche Wege zeigen die eigentlichen Expert:innen auf?

Alexandra Kauffmann, geboren 1993 in Bremen, ist gelernte Sozialpädagogische Assistentin, Erzieherin und Sozialarbeiterin. Sie studiert und lehrt in Hamburg und ist in der Jugendhilfe tätig. Neben ihrer Auseinandersetzung mit Themen der Sozialen Ungleichheit interessiert und engagiert sie sich für die Schaffung von Teilhabe und Schutzräumen im Bildungs- und Kulturbereich.

Leseprobe „Wirkungsmacht unter dem intersektionalen Ansatz.“


Fiona Kalkstein

„Geld lässt ruhiger schlafen, das hab‘ ich erlebt“

Vereinbarkeit zwischen Mutterschaft und Beruf

Wie wirkt sich die Klassenzugehörigkeit von Frauen auf ihr Leben als Mütter aus? Welche Auswirkungen hat es, dass Familienpolitik häufig genau jene Familien(modelle) fördert, die sie hervorbringen will? Gilt für alle Frauen heute, dass Berufstätigkeit kein Problem ist?

Fiona Kalkstein zeigt in ihrer Untersuchung, wie die Klassenzugehörigkeit der Frauen sich immer wieder als materielle Grenze manifestiert, die es ihnen nahezu unmöglich macht, als Mütter dauerhaft finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Parallel dazu werden die Strategien einiger Frauen herausgestellt, sich bewusst von gesellschaftlichen Normen abzuwenden, um ihnen eigene Praxen der (Un-)Vereinbarkeit entgegenzusetzen, die näher an der eigenen Lebensrealität sind.

Diese Studie ist ein wichtiger Beitrag in der Debatte um Vereinbarkeit von Familie und Beruf in puncto Klasse. Sie ist unverzichtbar für alle (psycho-)sozialen Praktiker_innen, die eine Sensibilität für Klassenunterschiede entwickeln möchten. Nicht zuletzt bietet sie eine Anleitung für die geschlechtersensible Forschungspraxis mit der Kritischen Psychologie.

Leseprobe „Geld lässt ruhiger schlafen, …“


Johanna Sigl, Katharina Kapitza, Karin Fischer

Facetten des Antifeminismus:

Angriffe und Eingriffe in Wissenschaft und Gesellschaft

Dieser Sammelband setzt sich kritisch mit den zunehmenden antifeministischen Angriffen rechtsideologischer Gruppierungen auf die Geschlechter- und Diversitätsforschung sowie die Gleichstellungsarbeit auseinander.

Leseprobe „Facetten des Antifeminismus“


Björn Klein

Die Wirkung von Internet-Pornografie auf Kinder und Jugendliche

Wirkungstheorien, empirische Studien und pädagogische Konzeptualisierungen auf dem Prüfstand

Sexualisierte Medienbilder – häufig in Form von Internet-Pornografie – sind Teil des Alltags von Kindern und Jugendlichen. Mittlerweile ist nachweisbar, dass auch Kinder im Grundschulalter mitunter schon Internet-Pornografie rezipieren. Die Frage, wie Internet-Pornografie sich auf Kinder und Jugendliche auswirkt, wird im wissenschaftlichen Fachdiskurs so unterschiedlich wie kontrovers beantwortet. Dem Topos einer vielseitig gefährdeten „Generation Porno“ steht die Einschätzung gegenüber, dass medienkompetente Minderjährige mit Internet-Pornografie umzugehen wissen. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, wie sich das Diskursgeflecht zwischen Theorieannahmen, Forschungsperspektiven und -ergebnissen sowie pädagogischen Ableitungen gestaltet. Dabei werden etwaige Ideologieverhaftungen kritisch beleuchtet und Impulse für die zukünftige Pornografie-Forschung und -Pädagogik gegeben. 

Leseprobe „Die Wirkung von Internetpornografie…“


Sarah Czerney, Lena Eckert und Silke Martin (Hg.)

DIY, Subkulturen und Feminismen

Gebastelt wird zu allen Zeiten und überall. Untergrundorganisationen drucken heimlich Flugblätter auf umgebauten Waschmaschinen, Hobbybastlerinnen verbringen Stunden im Keller oder Schuppen, Tüftlerinnen hoffen auf den Durchbruch ihrer Erfindungen, Technikerinnen ergänzen ihre Labormaschinen mit Alltagsgegenständen oder brikolieren mit anderen Instrumenten, Wissenschaftlerinnen suchen auf Barcamps nach alternativen Formen des Wissensaustauschs. So verschieden Praktiken des Selbermachens sind, positionieren sie sich oftmals als Gegenpol offizieller Diskurse. Sie können jedoch auch politisch vereinnahmt und Teil der Mainstreamkultur werden. Das subversive Potential des Selbermachens zu befragen, im Sinne des Do it yourself (DIY) innerhalb feministischer Subkulturen, ist Anliegen dieses Buches. Dazu nimmt der Sammelband verschiedenste gegenwärtige und vergangene Formen des Selbermachens in den Fokus und fragt nach ihren Praktiken und dem dadurch produzierten Wissen sowie nach den gesellschaftlichen und intellektuellen Funktionen des feministisch und subkulturell motivierten DIY. Die Beiträge von Wissenschaftler*innen aus diversen akademischen Disziplinen und aktivistischen Hintergründen überschreiten dabei bewusst Grenzen zwischen Disziplinen, geografischen und zeitlichen Räumen.

Leseprobe „DIY, Subkulturen und Feminismen“


Heidrun Kallies, Farrin Rezai

„Lasst uns die Welt erfinden!“

Migration und Interkulturalität in Systemischer Beratung

Die Systemische Beratung und Therapie arbeitet mit der Einbeziehung sozialer Strukturen und Interdependenzen im jeweils zu betrachtenden Kontext. Fragen, die das systemische Mitgliedskonzept betreffen, wie zum Beispiel: „Wer gehört dazu?“ oder „Wie sind die Grenzen des Machbaren organisiert?“ kommen genauso zum Zug wie die Fragen, die die Struktur und Machtverhältnisse der Mitglieder solcher Systeme betreffen. Die interkulturelle Sichtweise ist aus der Sicht der beiden Autorinnen und des PPSB-Hamburg unerlässlich in einer Zeit, in der weltweite Fluchtbewegungen expandieren. Die Menschen sind auf der Suche nach Lebensräumen. Sie setzen sich in Bewegung, tragen ihre kulturellen Ideen in sich und begegnen anderen. Die Systemische Beratung kann helfen, die Gemeinsamkeiten von Menschen unterschiedlicher Herkunft herauszuarbeiten und bestehende Unterschiede als Bereicherung zu vermitteln.

Farrin Rezai, mit der interkulturellen Perspektive und Erfahrung einer Geflüchteten, und Heidrun Kallies, mit dem Blick einer interkulturell Begegnenden und Hilfeanbieterin, zeigen uns, wie Begegnung in einer herausfordernden Welt möglich werden kann und wie dies ganz praktisch umsetzbare Lösungen sowie künftige Utopien produzieren kann.

Leseprobe „Lasst uns die Welt erfinden“